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Deutscher Schwerhörigenbund e. V.

Vereinschronik

Der Verein der Schwerhörigen und Ertaubten Essen wurde am 18. Februar 1918 als eine Not- und Schutzgemeinschaft gegründet. Gründer und gleichzeitig Vorsitzender des Vereins: Herr Wilhelm Feuerstein (von 1918 bis 1920)

1918 ging der erste Weltkrieg zu Ende. In Essen herrschte große Not. Auch der Schwerhörigenverein Essen litt unter den Schwierigkeiten der Zeit. Technische Hilfsmittel für Schwerhörige gab es kaum. Das Absehen der Sprache vom Munde des Sprechenden war das einzige verlässliche Hilfsmittel, um hören zu können.

Die Essener Schwerhörigenschule (gegründet am 01. April 1913) mit den beiden Lehrern Friedrich Bernhard Müller (evangelisch) und Willi Karduck (katholisch) suchten für die größer werdende Schar der schwerhörigen Kinder neue Schulräume, da die Räumlichkeiten in der Lazarettstraße / Ecke Schwanenkampstraße nicht mehr ausreichten.

Mehr Raum gab es in der Gehörlosenschule an der Frau-Bertha-Krupp-Straße. Darum übernahm von 1920 bis 1925 der Taubstummenlehrer und spätere Direktor der Gehörlosenschule Wilhelm Schlüter die Leitung des Schwerhörigenvereins.

In der Gehörlosenschule und in Gaststätten trafen sich monatlich 20 bis 30 schwerhörige Menschen, um sich gegenseitig zu helfen, zu informieren und Kontakte untereinander zu pflegen.
Von 1925 bis 1936 leiteten dann der Rektor der katholischen Schwerhörigenschule, Willi Karduck, und der Lehrer der Evangelischen SH-Schule, Hugo Lange, abwechselnd den Verein.

Am 1. April 1935 wurden die beiden konfessionellen Schwerhörigenschulen zusammengelegt. Am 1. April 1936 übernahm Herr Rektor Hugo Lange die sechsklassige Gemeinschaftsschwerhörigenschule an der Herkulesstraße.

1936 wurden alle Vereine, auch der Schwerhörigenverein Essen, von den Nationalsozialisten aufgelöst und in die NSV (National-Sozialistische Volkswohlfahrt) eingegliedert. Die Lehrer durften nicht mehr den Verein leiten oder die Interessen der Schwerhörigen vertreten. Dies war nur Parteimitgliedern erlaubt.

Der schwerhörige Schneidermeister Gustav Müller versuchte, trotz vieler Schwierigkeiten während des 2. Weltkrieges, die schwerhörigen Menschen in Essen zu sammeln. Er wollte vor allem die Interessen der Schwerhörigen innerhalb der NSV vertreten, für Hilfsmittel sorgen und Ersatzteile für die technischen Geräte besorgen. Er wollte auch den Menschen helfen, die durch den Krieg ertaubten oder schwerhörig wurden, was aber nur in geringem Maße möglich war.

Leider sind dem Schwerhörigenverein alle schriftlichen Unterlagen während des 2. Weltkrieges verloren gegangen.

Nach dem 2. Weltkrieg, etwa ab 1948, wurde der Verein neu ins Leben gerufen. Der 1. Vorsitzende wurde Bruno Ollmann. Herr Ollmann war Hörgeräteakustiker und hatte 1937 in Essen eine kleine Fabrik für Elektro-Akustik gegründet. Durch seine Hilfe erwarb der Verein seine erste Hörverstärkeranlage. Bei den Versammlungen bekam jeder einen Kopfhörer, der durch Schnüre über den Verstärker mit dem Mikrophon verbunden war. Nun konnten einige Schwerhörige den Sprechenden wieder hören, andere waren weiterhin auf das Absehen der Sprache angewiesen.

Im Frühjahr 1950 übernahm der Taubstummenoberlehrer Wilhelm Wiechmann die Leitung des Vereins. Von 1959 bis 1963 war Herr Wiechmann Vorsitzender des Landesverbandes und des 1958 gegründeten Hilfsvereins des Landesverbandes. Er wurde der erste Ehrenvorsitzende. Er bekam am 9. Mai 1988 das
Bundesverdienstkreuz.

Von 1955 bis 1959 leitete Rudolf Zuckschwerdt, selbst schwerhörig, den Verein. An jedem dritten Sonntag im Monat traf man sich in der Gaststätte Arnolds, Rüttenscheider Straße 187, um miteinander zu reden, Erfahrungen und wichtige Informationen auszutauschen.

Neben Rudolf Zuckschwerdt muss noch Fräulein Franziska Wiesel genannt werden, eine der zuverlässigsten Säulen der Essener Schwerhörigenarbeit. Fräulein Wiesel, so wurde sie immer genannt, war es, die eigene Gottesdienste für Schwerhörige und Ertaubte forderte, Wallfahrten und Einkehrtage organisierte, aber auch unsere älteren und kranken Mitglieder besuchte.  

1955
Einzug der Schwerhörigenschule Essen in die Münsterschule am Burgplatz

12. Juli 1958
Gründung der Jugendgruppe (Rektor Richard Uber) 1. Jugendleiterin: Hilde Multhaup

18. Januar 1959
Nach acht Männern wurde Frau Elsa Knaben Vorsitzende des Ortsvereins Essen.

Der Verein wurde Mitglied
… im Bundes- und Landesverband der Schwerhörigen und Ertaubten
… im Paritätischen Wohlfahrtsverband Essen (DPWV)
… in der Essener Arbeitsgemeinschaft „Hilfe für Behinderte“

17. Februar 1961
Einzug der Schwerhörigenschule Essen in die Klosterstraße 8-12

1966
Priester Rudolf Bittger wurde hauptamtlicher katholischer Schwerhörigenseelsorger des Bistums Essen. Seelsorger der evangelischen Schwerhörigen und Ertaubten wurde Pastor Horst Paul.

27. April 1968
50 Jahre Ortsverein Essen und 10 Jahre Jugendgruppe Essen. Fast 300 Personen kamen zu der Jubiläumsveranstaltung (Saalbau). Besondere Ehrungen für die Gründungsmitglieder Fräulein Franziska Wiesel und den ehemaligen Vorsitzenden Rudolf Zuckschwerdt.

Sommer 1968
Durchführung der ersten Bibelfreizeit durch Pastor Horst Paul im Schloss Landsberg in Essen-Kettwig.

4. November 1972
Gründung: „Verein der Eltern und Freunde schwerhöriger Kinder Essen e.V.“

22. Oktober 1973
Eröffnung „Treffpunkt der Schwerhörigen und Ertaubten“ in der Henckelstraße 22.

15. April 1977
Gründung des Internationalen Verbandes der Schwerhörigen (International Federation of Hard of Hearing – IFHOH –) in Stockholm / Schweden

18. - 22. Mai 1977
Bundestagung des Deutschen Schwerhörigen Bundes in Essen (Saalbau und Hotel Arnolds). Die Schirmherrschaft übernahm Oberbürgermeister Horst Katzor.

6. März 1978
Einzug der Schwerhörigenschule in die Tonstraße in Essen-Bedingrade. Für 13,2 Millionen DM wurde eine größere Schule mit 22 Klassen, mit Turnhalle, Schwimmbad und einem Kindergarten gebaut und eingeweiht.

1978 
Eröffnung der Rheinisch-Westfälische Berufs- und Kollegschule für Hörgeschädigte an der Kerckhoffstraße 100 in Essen-West. (Kosten: 25 Millionen DM)

September 1980
Teilnahme unseres Vereins an der 1. Internationalen Schwerhörigenkonferenz in Hamburg. Begeistert gefeiert wurde dort die Essener Tanzgruppe.

8. November 1980
Gründung: „Freundeskreis“ in der Henckelstraße 22 (Beatrix und Siegfried L‘hoest)

2. März 1981
Gründung und Eintragung beim Amtsgericht:
„Schwerhörigen-Sport-Club Essen e.V. 1981“ (Harald Minzenbach)
Der Sportclub wurde Mitglied
… im Stadtsportbund (Behindertensport)
… im Behinderten-Sportverband NRW
… im Deutschen Schwerhörigen-Sportverband

1. - 2. Mai 1981
1. Feldfußballmeister der Schwerhörigen wurde der SSC Essen e.V. 1981

12. - 14. Juni 1981
Informationsveranstaltung auf der Kettwiger Straße auf dem Platz vor der Marktkirche 
Thema: „Schwerhörig - was nun?“

Januar 1982
Beitritt in der „Arbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte in Essen e.V.“
2 Räume (Raum 217 + 218) im Haus der Begegnung (HdB) am Weberplatz zur Miete 

September 1982
Offizielle Eröffnung des Hauses HdB

Oktober 1982
Die Ehrenmedaille der Margarethe-von-Witzleben-Stiftung wurde Elsa Knaben anlässlich ihres 80. Geburtstages verliehen

27. Februar 1983
Wechsel im Vorstand – Neue Vorsitzende: Hilde Multhaup
Frau Elsa Knaben leitete zuvor 24 Jahre den Verein und wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt.

21. - 23. Oktober 1983
25 Jahre Jugendgruppe Essen – Durchführung des Internationalen Hallenfußballturniers. Der Hauptpreis blieb in Essen.

9. Juni 1985
„Tag der offenen Tür“ im Haus der Begegnung. Die Schirmherrschaft übernahm der bekannte Fernseh-Moderator Alfred Biolek

14. April 1989
1. Treff „Arbeitskreis schwerhöriger und ertaubter Menschen in Essen“ in der Henckelstraße Herbst 1989
Zusammenlegung der Rundschreiben des Ortsvereins und des Freundeskreises

April 1989
Gründung „Selbsthilfegruppe für Schwerhörige und Ertaubte“ (Renate Welter)

10. März 1990
Wechsel im Vorstand - Neuer Vorsitzender: Siegfried L´hoest 
Frau Hilde Multhaup wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt

24. - 25. März 1990
Ausrichtung der Arbeitstagung und Mitgliederversammlung des Landesverbandes NRW in der Gaststätte Margarethenhöhe

April 1990
1. Herausgabe der Mitgliederzeitschrift „Das Trommelfell“ (Siegfried L´hoest)

25. - 27. Januar 1991
Gründung „Paargruppe“ (Hörgeschädigte mit hörenden Partnern oder Partnerinnen) (Renate und Ulrich Welter)

26. April - 4. Mai 1991
DSB-Bundeskongress in Berlin – Historische Wiedervereinigung der BdS (Bund der Schwerhörigen in der ehemaligen DDR) mit dem DSB (Deutscher Schwerhörigen Bund in der alten Bundesrepublik). 15 Mitglieder aus Essen nahmen daran teil.

April 1992
Gründung „Kindergruppe“ (Markus Braun)

Februar 1993
Erstmals trafen sich zu einer Karnevalsfeier Hörende, Gehörlose und Schwerhörige in der Zeche Carl (Kulturzentrum) in Essen-Altenessen

25. September 1993
75 Jahre Ortsverein Essen – Große Jubiläumsveranstaltung im Steeler Stadtgarten verbunden mit einem Hallenfußballturnier (ca. 400 Gäste)

11. Februar 1995
Wechsel im Vorstand - Neue Vorsitzende: Renate Welter

31. Oktober 1995
Der langjährige Seelsorger Pastor Horst Paul ging in den Ruhestand. Neuer Schwerhörigenseelsorger: Pfarrer Volker Emler

24. Februar 1996
Die neue Satzung wurde heraus gegeben und am 15. April 1996 ins Vereinsregister beim Amtsgericht Essen-Steele eingetragen. Änderung der Vereinsnamen: Deutscher Schwerhörigenbund (DSB) Ortsverein Essen e.V. (Verein der Schwerhörigen und Ertaubten Essen 1918)

14. November 1997
Umbau und Eröffnung der Geschäftsstelle im Haus der Begegnung

28. Februar 1998
80 Jahre Ortsverein Essen – Jubiläumsveranstaltung mit Fachtagung unter dem Motto „Hörschädigung
– die missverstandene Behinderung“ im Haus der Begegnung. Die Schirmherrschaft übernahm der NRW-Minister Dr. Axel Horstmann.

Mit Unterstützung der Firma BOV Computersysteme GmbH startet der DSB Ortsverein Essen e.V. ins Internet. Informationen und Termine der Veranstaltungen können im WordWideWeb unter www.schwerhoerigen-netz.de abgerufen werden.

20. März 1999
Ausrichtung der Landestagung NRW im Haus der Begegnung – Podiumsdiskussion mit dem Thema „Selbsthilfe oder öffentlich-staatliche Hilfe – Gegensatz oder Ergänzung?“ sowie 3 Workshops

5. Mai 2000
Durchführung der bundesweiten Zentralveranstaltung zum Tag der Schwerhörigen vor dem Haus der Begegnung am Weberplatz – Thema: „Gleichstellung jetzt – Hören ist schön … teuer!“

Januar 2001
Neue Gruppierung „Seniorenbesuchsdienst“ (Marina Minzenbach

1. Oktober 2001
Einstellung einer Seniorenberaterin als Halbtagsstelle (Gisela Kaul)

1. Dezember 2001
Beteiligung am Europäischen Behindertentag mit einem Tag der offenen Tür, Internet-Chat-Forum und Podiumsdiskussion (Haus der Begegnung)

Januar 2002
Erstmalig werden in der Geschäftsstelle (HdB) 3 x wöchentlich für je 3 Stunden Beratungszeiten angeboten

23. März 2002
Wechsel im Vorstand - Neue Vorsitzende: Ilse Grinz 

Januar 2003
Einstellung einer Telefonkraft auf Minijobbasis (3 x wöchentlich für jeweils 3 Stunden) (Heike Pasing)

8. Juni 2003
DSB-Bundeskongress in Köln - Großer Empfang für Ehrenmitglied Hildegard Schmitz 69 Jahre Mitgliedschaft im DSB Ortsverein Essen

18. Dezember 2003
Bundesverdienstkreuz für Renate Welter

April / Mai 2004
Großer Umbau der Geschäftsstelle im HdB – Erweiterung (4 Räume) zur Geschäfts- und Beratungsstelle

20. - 23. September 2004
4-tätige Seniorenfahrt nach Ostfriesland Middels-Aurich

29.April 2005
Gründung des Arbeitskreises Signet - Essen ohne Barrieren.

25.-28.August 2005
Vereinsausflug nach Husum

10. September 2005
25 Jahre Freundeskreis – Jubiläumsveranstaltung in der Henckelstraße 22

17. Februar 2007
Gründung „Selbsthilfegruppe für Cochlea-Implantat-Träger“ (Ingrid Dömkes)

30.August - 02.September 2007
Seniorenfreizeit nach Suhl in Thüringen

29. Februar 2008
Erste ehrenamtlich geführte Beratungsstelle des DSB in Essen (Zertifizierung)

29. August 2009
Vereinsausflug nach Aachen

2010
Gründung des Lautsprachbegleitenden Chors „TonZeichen“ (Ludger Schäfer).

August 2011
Chor TonZeichen offiziell im DSB Ortsverein Essen aufgenommen

25. August 2012
Vereinsausflug nach Dortmund

November 2012
Die Jugendgruppe ruht

25.Mai 2013
Wechsel im Vorstand - Neue Vorsitzende: Ingrid Dömkes

14. August 2014
Vereinsausflug nach Maastricht

6.Oktober 2014
Bundesverdienstkreuz für Ilse Grinz

April 2013
25 Jahre Jubiläum der Selbsthilfe (interne kleine Jubiläumsfeier)

22. August 2015
Vereinsausflug nach Antwerpen

1.Januar 2016
unsere Vereinszeitschrift „DAS TROMMELFELL“ erscheint im neuen Kleid (Volkmar Herpertz)

27. August 2016
Vereinsausflug nach Vulkaneifel

November 2016
Ehrung für Ingelore Stephan für 25 Jahre Standbetreuung durch die WIESE e.V. auf der Messe: Mode, Heim, Handwerk (WIESE e.V. ist eine Beratungsstelle für alle Selbsthilfegruppen)

Februar 2017
Umzug ins neue Haus der Begegnung

5.April 2017
Zertifizierung unserer Geschäftsräume im neuen Haus der Begegnung

26. August 2017
Vereinsausflug nach Lüttich

7.Oktober 2017
Ehrung an Ingelore Stephan für ihr Lebenswerk durch den Deutschen Schwerhörigen Bund in Berlin

5.Mai 2018
Die Satzung wurde geändert und auf der Jahreshauptversammlung beschlossen

25.08.2018
Vereinsausflug nach Delft 

19.10.2018
Selbsthilfetag des DSB - Hören-Verstehen-Engagieren - mit Themen Offizielles und Soziales, Gesundheit, Arbeit und Workshops im Hotel Franz (Steeler Str. 261 in Essen)

20.10.2018
100 Jahre Ortsverein Essen - Jubiläumsveranstaltung im Hotel Franz (Steeler Str. 261 - 45138 Essen) (ca. 200 Gäste)

24.08.2019
Vereinsausflug nach Ossenzijl

Februar 2020
Einstellung einer Telefonkraft auf Minijobbasis - Wechsel von Heike Pasing zu Erika Coenen.

März 2020 bis März 2023
Ausfall sämtlicher Veranstaltungen wegen Corona-Pandemie

Mai 2023
Rezertifizierung der Beratungsstelle

19.08.2023
Vereinsausflug nach Zandvoort

Oktober 2023
Start Computerschulung

April 2024
Gründung der Gruppe Line-Dance.
Gründung einer neuen Wandergruppe.

08.06.2024
Jubiläumsfeier 40 + 4 Jahre Freundeskreis
(wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 musste die Feier verschoben werden)

August 2024
Wechsel in der Schwerhörigen-Seelsorge.
Pfarrer Volker Emler geht in den Ruhestand, die Nachfolge tritt Pfarrerin Sabine Heinrich an.

September 2024
Ortswechsel Treffpunkt Freundeskreis.
Der Treffpunkt Freundeskreis in der Henkelstraße musste nach über 40 Jahren aufgegeben werden.
Neuer Ort: Reformationskirche in Essen-Rüttenscheid